schlaflos.
schlaflos bedeutet
nicht traumlos.
schattenbilder
kriechen aus der
dunkelheit in meine sinne.

farblos.
farblos bedeutet
nicht blutarm.
schwarz und grau
blutet es in die fantasien
meiner schlaflosigkeit.

schreilos.
schreilos bedeutet
nicht stumm.
sondern stille
bisse auf die lippen
meiner wünsche.

© by lylo


ein versuchtes trostpflaster für
herrn wolf
der heute leider schlecht geschlafen hat

sich in worte verlieben
mit worten lieben
sich von worten lieben lassen

worte
schlängeln sich ins herz
pulsieren unter der haut
und erglühen im geschlecht

worte süßen tränen
und machen sie unsterblich

kein tod kann liebesworte
mit sich nehmen
weil sie im all der liebe
schwirren und du sie
dir nur selbst
unhörbar machen kannst

platon
wusste nichts von wortberührungen
von wortgänsen
die über die haut marschieren
von liebesspielen in wortbetten
von seidenen wortfingern
die über narben gleiten
und sie in trophäen der liebe verwandeln


nein, er wusste nichts von
wortliebe die den körper schüttelt
platon dachte über die liebe nach

© by lylo


inspiriert von opa und platonisch

du fehlst.
ich will dich sehen
immer wieder
ansehen
und in dir ertrinken

ich schlafe nicht
will deine ankunft
nicht versäumen
verdurste hier am bier
wenn ich dich nicht erseh'

ich will in dir ertrinken
ich will dich sehen
ansehen
ertrinken
immer wieder

ich vergewaltige mich
ich missbrauche mich
ich mach die ganze nacht durch
für einen blick auf dich

du fehlst.

© by lylo


mit dank an allyklein

du hast
die glut in mir entfacht
mein leib brennt
unsere leiber brennen

da ich das feuer
nicht löschen kann
muss ich mich sehnen
musst du dich sehnen
müssen wir glauben
und bangen
und träumen

wenn mein leib brennt
und meine hand
meine sehnsucht erstickt
dann kann ich
dich worte trinken lassen
die nur
dir und mir gehören
die in unsere träume fließen
und den durst nach nähe
lindern

dann wird sehnsucht
zu wärme
in uns

© by lylo

inspiriert von luisa famos

du bist die heimat
in die ich sinke
wenn ich trinke

ich sehne mich
in dieser kühle
nach deiner hülle

du leuchtest mir
und deine schramme
mich gott verdamme

mein leib spiralt sich
in meinem bauch
fehlst du mir auch

ich lieb dich noch
ein blick reicht mir
will nur zu dir

lach doch
lach laut
lach laut mit mir
wenn auch nicht hier

du bist die hölle
in die ich sinke
wenn ich trinke

© by lylo


mit dank an allyklein

bring mich zum leben
reiß mir die brust auf
achte nicht auf das blut
auf das andere achte
auf das andere

denn wenn der schnee
sich über den boden wälzt
vergräbt er meine geheimnisse
meine finger zittern
und meine seele erfriert

wärm mich
wärm mich auf

an deinem geschlecht
fliehe ich in die sonne
erfinde farben die es noch nicht gab
und stopfe äpfel in meinen mund
die ich mit deinem sperma gepflanzt habe

nur so
bin ich bewegt

© by lylo


mit dank an allyklein,
deren worte ich verwenden durfte