heute nacht
trugst du mich in die dünen

fülltest den süßen sand
deines begehrens
in die sanduhr
meines traums

hast mich gebettet
in das glitzern deines schattens
der mondumspült
mein bild des universums
neu erschuf

schmücktest die haut mir
mit wellenkräuseln
das deine flut an
meine strände brach

hast mich berieselt
mit lippensalz
und auf den flügeln
meines haares
in die leichtigkeit
getragen

schenktest dem wind
mein lachen
und meinem morgen
die wärme deines südens

© by lylo

weil ich dich liebe
trägt die zeit weiße kleider
und jeder morgen flicht
sich blüten in das haar

von allen fingern
funkeln dem tag juwelen
die stundenschuhe
hüpfen durch offenes tor

die nacht schält sich
aus schwarzen spitzen
schimmert mit augen
die so weit wie himmel sind

der alltag
spielt auf grünen wiesen
und alle worte
sprechen mir ein gedicht

© by lylo

wenn dicke nebel
wie kalter schweiß
dein antlitz netzen

im grau
dein sommerlachen
sich selbst erstickt

deine hände
steif und klamm
ins dunkle greifen

will ich dich betten
auf die blüten
meiner haut

deine hände wärmen
an der hitze
meiner brüste

und mit ernteduft
aus meinem munde
deinen atem nähren

fürchte
weder schatten
noch kälte
bunt und warm
ist der november

unserer liebe

© by lylo

und wenn ich gehe
so im herbst

rieche ich den duft
der liebe
der aus rotgoldenen nischen
aufsteigt

durstig trinke ich die milch
der nebel
die meine lippen mit
üppigem glanz umspülen
wie es sonst nur deine küsse tun

meine zunge leckt
an den pinselstrichen
der oktobersonne

und wehmütiges glück
spinnt altweibersommerfäden
silbrig schimmernd
wie das haar an deinen schläfen

zu festen seilen
die mich zu dir tragen

© by lylo

meine tage
sind wegbereiter
in das leben

in dem
die nächte mit dir
seine erfüllung sind

© by lylo

meine träume
schillern grüngolden
wie apfelbaumblattwerk
in der nachmittagssonne
im paradiese
das du mir zeigtest

rot leuchtet der apfel
meines verlangens
erbebt meinen biss
und lüstet meine zunge
nach der süße
die du mir schmecktest

in meinen träumen
wird es abend
violett taucht die
sonne dein antlitz
in das meer
meiner tränenschlangen

ich erwache
warm und feucht
und dich liebend
wie im traum

© by lylo

ein baum bin ich
an allen ästen blüht die zärtlichkeit
ich fühle
wie sie unerschöpflich
in mir sprießt
üppige blüten treibt
deren düfte mich umschweben
wie eine wolke

an meinen fingern blüht sie weiß
ganz zart und doch so strahlend
schimmernde teppiche streuend
auf deine haut

in meinem kopf
da blüht sie himmelblau
mit morgenblassen sternen
füllt große blütenkörbe
mit gedanken an dich

an meinem busen knospet sie
des suchenden jungen
mund entgegen
spendend dir nahrung
für vertrauen

an meinem bauch
dann sattes gelb
sonnenkinder streuen
sich zu deinen füßen
um deine schritte zu erwärmen

in den buchten
meines schoßes
dich zarte röte lockt
beete der sinnlichkeit
an stränden der verheißung

und über allem
glänzen die blätter der liebkosung
aus meinen augen
grün

© by lylo

im garten sitze ich
unter dem apfelbaum
der seinen duft über mich
streut und die blüten
der sehnsucht weiß
in mein herz senkt

ein schmetterling
gaukelt dein gesicht
in meinen blick
und meine hände
vibrieren über deiner haut

ich setze
herzförmige gedankenwölkchen
in meinen himmel
und blaue ihn über dir

© by lylo

glück bist du
das mich mit sanften händen
aus meinen träumen schält
über die schwelle des
morgens trägt
in den tag deiner liebe

© by lylo

ich habe ein kleines
herzförmiges kästchen
dort hebe ich die streicheleinheiten auf
die du mir an manchen tagen
doppelt und dreifach gibst

damit ich sie in einer nacht
wie heute
wo du mich ins bett schickst
ohne mich noch einmal
zärtlich zu berühren
herausholen kann
und sie dort hin verteile
wo ich sie spüren will

und deine nähe
küsst mich in meinen traum
wie jede nacht

© by lylo