heute ist weltkindertag
er steht unter dem motto
gegen kinderarmut, kindermisshandlung und missbrauch von kindern

ich bedanke mich bei rainier cavalier, der mir sein bild für ein kleines gemeinsames projekt zur verfügung gestellt hat.

wie die wintersonne
blass
steigt die erinnerung

an diesen sommer
wo das herzblut kochte
und sich die lust
aus unserem schweiße wrang

wo sich dein schoß
in meinen bohrte
ihm zu erkämpfen
den freien fall
in offene glut

der herbst war lau

und jetzt
liegt bleiche kälte
an deinem fernen horizont

© by lylo

das feuerwerk verlosch
der walzer war zu ende
die uhr schlug morgen
du nahmst deine worte
und verschwandest mit ihnen
in der dunkelheit

mein weißes kleid
zerfiel zu asche
meine tanzschuhe klebten
auf der treppe
die ich hinabspringen wollte
in deine arme

und das neue jahr
lachte höhnisch

© by lylo

kurz
leuchtete die hoffnung
der abendstern
nach langen dunken nächten
ohne dich

silberne botschaft
auf wieder
rotglühenden wangen
und süße tropfen
an den rändern
der tiefen grünen seen

im paradies
des blicketauchers
du

unter dem apfelbaum
ein weißer teppich
der erinnerung

der apfel doch
fiel in den schlangenbiss
und salz weht
aus dem schlamm
der neuen finsternis

© by lylo

die worte der nacht
getaucht in silberflüssigen atem
bleichen
in fahler stummheit aus
zum morgengrauen

erblasst sucht
der tag vergebens
den sternenglanz

und ich harre der nacht
die dich erlöst
aus der starre
der scham

© by lylo

weinrot
war meine liebe
sie funkelte und glänzte
wie sie
dir aus den mundwinkeln
tropfte

nein
nicht blut war
was du lecktest

es war wein
der dich trunken machte
und mich
in deinen traum taumelte

und beim erwachen
weinendes rot
von meinen lippen
blutete

© by lylo

in den nächten
wo das verlangen
in die träume kriecht

spannt sich ein netz
aus weißer glut
über den strom

fratzen beim bade
höhnen den purpur
spotten das licht

hungrige zungen
würgen die feuchte
fressen sich selbst

der morgen speit
starres erwachen
in den endlosen tag

© by by lylo

die schlange pflückte
vom baum der eitelkeit
den apfel adams

und aus dem paradies
haben wir uns vertrieben

du dich
in die arme lauer küsse

ich mich
zurück ans tor der erinnerung

© by lylo

besen besen
sei's gewesen
nun zurück an meinen platz
holst mich aus dem schranke nur
wenn aus deinem rotweinglas
sehnsucht auf den boden tropft

niemand kehrt die leere dir
aus dem herzen
so wie ich
poliert deine eitelkeit
blank und glänzend
so wie ich
zeigt die macht deiner worte
dir im spiegel
so wie ich

und niemand sonst
schiebt mich im leben
her und hin
so wie du

© by lylo

aus sternennacht
wälzt sich der blues
schleppt dunkle töne
in das lied der sehnsucht

hinter verbissenem mund
zieht atem flache kreise
aus leeren augen
rieselt schwarzes salz

in brünstig' blut
ein saxophon verzittert

aus weicher kehle
stürzt ein stummer schrei

© by lylo