an meine ufer schlägst du plätschernd
kräuselst deine wellen in mein haar

mit feuchter zunge leckst du zögernd
kostest mit dem flusse die gefahr

würzig erschmeckst du ihre wonne
doch verbleib erscheint bedrohlich dir

ufer vertrocknen in der sonne
von der brücke winkst du von ferne mir

© by lylo

eine woche liebtest du mich
wie das abendrot den meeresspiegel
du zaubertest farben in mich
und ich schaukelte in bunten wellen

jetzt liebe ich dich
wie das meer den nachthimmel
tief und undurchdringlich dunkel
ziehe ich mich zurück im sog der ebbe

wenn die flut kommt und du
wieder an meinen strand gespült wirst
werde ich dich lieben
wie eine frau einen mann

© by lylo

ich tanzte
die ganze nacht
den strand entlang
allein

ich riss mir die
kleider vom leibe
und wollte mich
dem mond hingeben
den du mir versprochen hast

doch er tanzte
an einem anderen strand

ich riss mir die
haare vom kopf
weil ich glaubte
in ihnen die sterne zu finden
die du mir versprochen hast

doch sie tanzten
in anderen haaren

ich tanzte
die ganze nacht
den strand entlang
allein

der morgen
trägt meine kleider
und meine haare über dem arm
doch ich bin erschöpft

von der nacktheit
meines alleinseins

© by lylo

mit spitzen worten
ritztest du meine haut auf
troffst hohn mir in mein blut

mit der fackel des
überlebenswillens brannte
ich mir deinen namen
aus meinem fleisch

und doch
küsste mein liebe
auf das brandmal
eine herzförmige narbe

© by lylo

als wir glücklich waren
lagen unsere herzen haut an haut

aus salzkristallen erwuchsen
paläste in die dein blick
einen regenbogen schrie
dessen glut mit sicherer hand
deinen namen in mein fleisch brannte

aus stromschnellen wanden
sich feuchte spuren in meinen leib
von denen du mit deinen lippen
vergissmeinnicht pflücktest

eines zu viel

© by lylo

da war dieser kuss
er lag nicht auf meinen lippen
er lag in meinen gedanken
doch du holtest ihn von dort
ans licht der welt

deine zunge umspielte ihn
und dein speichel
umnetzte mein herz
mit silbernen fäden
und blutroten bändern der lust

jetzt sind meine lippen blutig rot
von den zähnen
die meine gedanken
an dich auf meinen mund beißen

um sie wieder
in die höhlen unter den bergen
meiner fantasie
hinunter schlucken zu können

© by lylo

ich werde wach
ich höre deinen atem
und spüre dich neben mir

in meinem kopf deine worte
an meinem hals dein kuss
und dein egoismus in meinem schoß

es dämmert
ich drehe meinen kopf
zu dir und sehe
es ist
ein anderer

mein schmerz
frisst meine tränen
ich erwache lautlos

© by lylo

meine tränen
sind der erinnerung gewissheit
verschwommen ruht
in meinem blick dein bild

meine trauer
ist der herzenswärme nahrung
die den durst der sehnsucht
noch nicht stillt

meine wunden
bluten noch in strömen
doch reinigt dies die lücke
die du hinterließ't

deine narbe
wird mein leben zieren
wenn sie sich eines tags
mit meiner liebe schließt

© by lylo


für sravana

kurz war die freiheit
ich bin nicht frei

und wenn es auch
nicht die liebe sei
die mich so
an dir kleben lässt

was immer es ist
es hält so fest
dass ich mich nicht
von dir kann lösen

und sei es auch das
was nie gewesen

© by lylo

du wolltest
keine liebe

du wolltest
nicht lieben
und dich
nicht lieben lassen

du wolltest nur
gott und die welt
anklagen
weil es
keine liebe gibt

© by lylo