vorgestern
genügte dein blick
er spannte ein seil
von einem ende des zeitraums
zum anderen
auf dem ich sicher
in die heimat deiner augen reiste

gestern brauchte ich
auch deine stimme
um nicht vom seil zu stürzen
und auf dem harten boden
der heimatlosigkeit
zu zerschellen

heute ist es deine hand
die ich brauche
um gefahrlos
über die traurigkeits-straße
nach hause zu kommen

was werde ich morgen brauchen
um in mir daheim zu sein?

dich.

© by lylo

meine augen tasten durch
das bild meines erwachens
suchen deinen mund
suchen deinen blick

meine ohren torkeln durch
die morgendämmerung
suchen dein geflüster
suchen deinen atem

meine glieder seufzen in
die morgensonnennacktheit
suchen deine hände
suchen deine haut

meine lippen suchen
zarte sehnsuchtsworte
finden die gedanken
finden dich in mir

© by lylo

die nacht ist unser
dein arm umfängt mich
dein bein umschlingt mich
und dein herz
schlägt in meinem

© by lylo

im garten sitze ich
unter dem apfelbaum
der seinen duft über mich
streut und die blüten
der sehnsucht weiß
in mein herz senkt

ein schmetterling
gaukelt dein gesicht
in meinen blick
und meine hände
vibrieren über deiner haut

ich setze
herzförmige gedankenwölkchen
in meinen himmel
und blaue ihn über dir

© by lylo

glück bist du
das mich mit sanften händen
aus meinen träumen schält
über die schwelle des
morgens trägt
in den tag deiner liebe

© by lylo

ich habe ein kleines
herzförmiges kästchen
dort hebe ich die streicheleinheiten auf
die du mir an manchen tagen
doppelt und dreifach gibst

damit ich sie in einer nacht
wie heute
wo du mich ins bett schickst
ohne mich noch einmal
zärtlich zu berühren
herausholen kann
und sie dort hin verteile
wo ich sie spüren will

und deine nähe
küsst mich in meinen traum
wie jede nacht

© by lylo

mit frühlingshänden
bedecktest du meine träume
küsstest meine haut schneeweiß

und ich erwachte als
verliebte kirschblüte

© by lylo

mein herz umfängt ein band
mit rosaroter schleife
die hand zuckt hoch
und blöße liegt
vor deiner macht

rubine setzt dein blick
in die kronen meiner brüste
sie recken sich
nach deiner gier
krönen den mund
der sie umspielt

die hand zuckt tiefer
reißt noch andere bänder
sie öffnet schleusen
wie es nur ihr gelingt
champagner sprudelt
in den schlund deines verlangens

bänder verbrennen
und mein herz verglüht

© by lylo

gestern war prosy bei mir.
meine freundin, sagte sie, erzähl doch, wie sieht er denn nun aus?
er ist so schön, sagte ich.
liebe, wir haben doch gelernt, dass man so nichts und niemanden beschreiben soll. nie wirst du einen roman schreiben können.
ich seufzte.
meine freundin, nun sag schon.

er ist groß und schlank und wirkt so gepflegt, als bekäme er nicht einmal beim barfußlaufen schmutzige füße. jeder millimeter seiner haut lässt mich die sonne sehen und auf seiner brust kringeln sich weiche löckchen, die immer nach frisch geduscht duften. seine hände sind trocken und warm, zärtlich und reißend, wie die pfoten eines tigers beim liebesspiel. weiche nerzchen umschmeicheln seinen mund, dessen lippen an heimlich genaschte brombeeren erinnern, mit zähnen die den puderzucker darüberstreuen.
und dann die augen. nach dem erwachen dunkel und tief wie ein moorbad, in das ich gleiten kann, um mich für den tag mit wärme zu füllen. dann kommen die kleinen lichterchen, sie glitzern in mein lachen und zeichnen goldpünktchen auf meine haut.
wenn sie abends kerzenschein und rotwein spiegeln, sprühen sie glühende kohlestückchen über mich, die mich aus meinem kleid schmelzen.

meine freundin! meine freundin! rief prosy und holte mich unsanft aus meiner gefühlszeichnung.
bitte erfülle mir einen wunsch. stelle mich ihm nie vor, keine sekunde meines lebens könnte ich mehr an schlaf denken.
ich schmunzelte. ich denke nie an schlaf, immer nur an träume.

© by lylo


DANKE!

morgen ist's
und meine haut schmiegt
sich an deine
schlafwarmer mund
ruht an den rändern
meines ohrs

atemgesänge behüten
mein erwachen
der duft der nackheit
haucht die sinne wach

ein kuss von fingerspitzen
öffnet mir die augen
erkennen wärmt den blick
auf seinem ersten weg

© by lylo

von der brücke
aus küssen und sehnsucht
die du in die nacht baust
springe ich mitten
in deine träume

leise plätschern wellen
des glücks
uns in den schlaf

© by lylo

die hitze der nacht
und ihr tanz
verblassen in hellen
morgenküssen
weich und liebevoll
schmiegt sich mein tag
zu dir

© by lylo

spanisch wollte ich es. ja, spanisch, mein geburtstagsfest.
und da saßen wir nun alle in der bodega manchega und da vorne auf der kleinen bühne stampfte die flamencogitarre. ich sprang auf den tisch und wirbelte die röcke. du klatschtest mir den rhythmus unter den saum. wie gut, dass ich das rote höschen angezogen hatte. ich weiß, dass du es liebst, wenn es vor deinen augen blitzt. mit glitzernden augen reichtest du mir das rioja-glas und ich trank es in einem zug leer, mitten in deinen blick, um meine hitze damit zu kühlen.

ein hoch dem geburtstagskind, rief da meine neben mir sitzende freundin prosy.
ach, dein glas ist ja leer. camarero!

und du lächeltest mir über den ganzen tisch hinweg verstehend zu.

© by lylo

nein nein
küss mich nicht
nicht jetzt
nein nein
schicke deine fingerspitzen
nicht über meine haut
nicht jetzt nein
nein
nicht jetzt hauche
deinen atem in mein leben

nein
jetzt schraube deinen blick
in meinen
und reite durch das tor
das offen in erwartung glüht
werfe den speer
mit einem stoß
zerschmettere den feind
der sehnsucht heißt

und meinen tod will ich
dir schenken

und dann erst
nimm dir meine haut
und dann erst
küsse mir erwachen
dann erst
lass mich auf deinem atem
in dein leben schweben

© by lylo

es sind meine träume
in denen die nächte
mit dir
mich mit blüten bedecken
sie werden zum garten
der sehnsucht
in mir
ein paradies zu entdecken

es sind diese blüten
die mit ihren duft
im schoß mir als feuchte aufquellen
sie reifen zu weinen der lüste
die mir
den sehnsuchtsmund
rot aufschwellen

es sind meine träume
in denen die nächte
mit dir
mich als wüstenwind hitzen
ich will ihn durchqueren
und dabei stolz
auf dir
meinem wilden hengst sitzen

es ist dieser schimmel
der mit seinem schritt
mich lenkt
in der liebe gelände

es sind meine träume
die nächte mit dir
mit schlaf nicht
zu löschende brände

© by lylo

das glück weckt mich
das glück
es trägt
auf liebeshänden
mich in den neuen tag
in ein neues jahr

dankbar bin ich
dankbar
für diesen morgen
der so viele morgen
meines lebens
spiegelt

seit es dich
für mich gibt

© by lylo

nimm mich mit
in die nacht
nimm mich mit
zu den tänzen deiner träume
den rosen deiner küsse
zum gesang deiner lust
der mich zum atemzug
des verlangens macht
zum körper deiner tanzenden blicke
zum weib aller weiber

und dann schmiege
mich in deine nacht
an die ufer deiner wärme
unter den sternen deines herzens
bette mich
in den gärten der zärtlichkeit
auf das lager der liebe
die mich zur deinen macht
zur frau aller frauen

© by lylo

küsse rufen in die nacht
glühen in den himmel
der sich wölbt
von dir zu mir

fallen auf deine augen
brennen mein bild
hinter deine lider

und ein engel
geht durch meinen traum

© by lylo

langsam
gleite ich vom grunde der erfüllung
an die oberfläche des erwachens

liebster,
küsse mir noch etwas atem
und feuchte mir die lippen
mit dem duft deiner lust

dich
will ich sprechen

dich
der du deine liebe zeichnest auf mich
mit bunten fingerspitzen
und den farben deiner zunge

dich
der du braunen augensamt auf
meine brüste legst
aus dem erwartungsvolle
freudenpünktchen sie
an deine zähne locken
mit denen du sie sanft empfängst
wie ein muttertier sein junges
sie wegträgst in die warme
höhle deines mundes

sprechen will ich dich
wie ich an deiner männlichkeit
erzittere
dich sprechen
wie du sie in meine hände legst
vertrauend sie erwächst
im schutze freudiger erwartung

sprechen will ich dich
wie dein blick die gier
aus meinen augen trinkt
die in heißen wellen aus dem bauche
meiner liebe strömt
beim anblick deines bebenden
gemächts
das seine macht aus dem duft
meines verlangens schöpft

dich sprechen will ich
wie die wogen deiner leidenschaft
dich zu verschlingen drohen
wie du halt an meinem busen suchst
und dann

will ich dich schweigen

© by lylo