6
Okt
2005

hoffnung


die welt
wird nie wieder sein
wie sie war

noch erkenne ich nicht
ob das gut ist
die welt
war doch oft wunderbar
und ich wusste
wo mein mut ist

nun bin ich
so hilflos und klein
bin ängstlich und traurig
und will gar nicht sein
in dieser welt
die nicht mehr ist
wie sie war

doch vielleicht
ist sie morgen
ganz anders
wunderbar

© by lylo


5
Okt
2005

danke


es ist schwer
ohne dich
und doch
werde ich dir ewig
dankbar sein

du hast den schweren
stein von der höhle
weggeschoben
in welcher meine poesie
in dunkler kühle
beinahe vermoderte

ich brauche
dich nicht mehr
weil meine gedanken
nun frei sind
und meine liebe
erhellen und wärmen

auch die liebe
zu dir

© by lylo


aus meinem tagebuch


das rote lämpchen erlosch. dezenter applaus erklang. ich zog eine rasche dankbarkeitsbrücke aus meinen augen in die augen des jungen mannes, der nun den kleinen eimer zusammenpackte und das große tuch, mit welchem er mir in den letzten minuten deine hitze zugefächelt hatte, sorgfältig zusammen faltete. es entstand etwas unruhe, als er die tür aufstieß und hinter ihm meine mitschwitzer die saunakammer verließen.

dann war alles ruhig. und heiß.

ich schloss die augen und spürte, wie du mich als kleines rinnsal an meiner wirbelsäule hinabstreicheltest und der feuchte finger zärtlich in meiner pospalte verschwand.
ich seufzte und trank noch einmal von deinem heißen atem, dann verließ auch ich den ort der glutlust.

draußen erwartete mich strömender regen. ich hob mein gesicht zum himmel und empfing die feuchten küsse, die mir die augen leckten und das haar aus der stirn strichen.
die tropfen schlugen die percussions zum rhythmus meines hitzestöhnenden herzens. ich beugte mich weit zurück und ließ den regengott in meine brustspitzen beißen, um sie dir in ihrer stolzen aufrichtung darbieten zu können. mit kleinen tätschelnden schlägen prasselte er seine forderung auf meinen dampfenden körper.
ich stampfte mit den beinen auf den weichen boden, begann mich unter der göttlichen liebkosung zu wiegen, folgte im verströmenden tangoschritt der verheißung meiner feuchten wärme, gierte mit offenem mund nach deinen regenküssen.
und ertrank im fluss meiner lust.

© by lylo


4
Okt
2005

wie du nur


dich nicht denken
dich spürend finden
so tief in mir
wie du nur bist

dich nicht älter spüren
und dich nicht jünger machen
dich nicht kühlen wollen
und dich nicht hitzen müssen

sehnend dich
mir erspüren
so wahr in mir
wie du nur bist

dich nicht denken
dich sehen können
so nah bei mir
wie du nur bist

dich nicht größer zeichnen
und dich nicht kleiner machen
dich nicht näher ziehen
und dich nicht ferner stellen

liebend dich
mir erspüren
so lieb in mir
wie du nur bist

© by lylo


verlust


ich denke an all das nie gesagte
sofort finden meine worte zu dir
was ich niemals zu erspüren wagte
erinnert sich lüstern bebend in mir

es reizt meine unberührten brüste
küsst den beinah vertrockneten mund
nistet sich ein im teiche der lüste
wühlt sich hinab an schlüpfrigen grund

stürzt sich aus trostlosen fensteraugen
erhängt sich am frei geschüttelten haar
beginnt mir das mark
aus den knochen zu saugen
bietet sich dir in gedanken nun dar

schamlos
kriecht es vor dir auf den knieen
bettelt um staubkörner deiner lust
lässt mich
in sehnsuchtshungrigkeit ziehen
und hämmert doch nur ein wort:
verlust

© by lylo


2
Okt
2005

sinnklänge


wortklang.
gefühlssagender tonsinn.

stimmenklang.
ohrschmeichelnder herzsinn.

schreibklang.
wortklingender lesenssinn.

lesensklang.
erfahrender gedankensinn.

© by lylo


mit dank an wfschmid

liebesräume


du tratest in das licht
das durch meine liebestür fällt
warfst einen glutroten schatten in mich

komm doch herein!
hilf mir dabei
mein herz neu zu tapezieren und
einen kommode zu bauen
in welcher ich meine gedanken
an dich aufbewahren kann

lass uns im speisezimmer der lust
ein kerzenlichtdinner einnehmen
in der bequemen hauskleidung aus
spinnwebdünnem nichts
welches das pulsieren des
blutes an den halsschlagadern unseres
begehrens als nachtisch serviert

dann rücken wir den weichen teppich
an den kamin
und kosten
und schmecken
und schnuppern
und trinken
voneinander
bis dein glutroter schatten mit
meinem lodernden feuer verschmilzt
und einen zimmerbrand auslöst

den nur die liebe
zu löschen vermag

© by lylo


nichts


plötzlich war er da.
er kam aus dem nichts
und machte aus meinem nichts
ein etwas.

er kümmerte sich nicht
um mein nichts,
ging einfach
unter meine haut
drängte sich in meinen blick
legte seine lippen auf
meinen mund und
seine hände in meinen schoß.

seine zunge leckte
an meinem nichts
bis es verschwand.
kopfüber stürzte ich
in etwas.

und nichts
ist mehr wie es war.

© by lylo


1
Okt
2005

herbst-schmetterling


ein schmetterling im herbst
ist wie ein engel
der durch den raum geht

mit sanftem flügelschlag
bringt er meine herzblüte zum erbeben
die voll erwartung unter ihm erzittert

aus der farbentiefe ihres sommers
holt sie ein
noch nicht vertöntes schillern
auf dem ich mir statt herbst
den spätsommer ergaukle

© by lylo


30
Sep
2005

wenn es sehnsucht regnet


regen auf meiner nacktheit
trommelt deine melodie auf
meine brüste und singt
deine küsse auf meine lippen
steigt als dunst meiner
leidenschaft zum himmel
strömt aus meinen augen

und ich tanze
opfere meine nacktheit
dem regengott meiner sehnsucht
damit es niemals aufhört
liebe zu regnen

© by lylo


29
Sep
2005

neue liebe


es gibt keine
neue liebe

es gibt nur einen
neuen menschen
in meinem leben

der die sonne
meiner liebe
wieder
hinter den wolken
hervor geholt hat

© by lylo


ganz sicher


vielleicht
habe ich dich nur benützt
liebte zu sehr
was du in mir auslöstest
und vielleicht
hast du mich deshalb verlassen

vielleicht
war es für dich zu wenig
oder du konntest nicht erkennen
dass es für mich das schönste war
mich in dir zu lieben

vielleicht
war es für dich zu schwer
dich in mir zu lieben

ganz sicher
habe ich durch
deinen weggang gelernt
dich
in mir
zu lieben

© by lylo


27
Sep
2005

lyric-love


ich liebe dich
mit meinen worten
in meinen worten
aus meinen worten

ich liebe dich
nicht mit meinen händen
meine hände streicheln nur mich
ich liebe dich
nicht mit meinen augen
meine augen sehen nur mich
ich liebe dich
nicht mit meinem herzen
mein herz schreit nach dir

mit meinen worten
in meinen worten
aus meinen worten

© by lylo


26
Sep
2005

nähe


wo ist die nähe?
warum ist sie verschwunden?
ganz plötzlich war sie nicht mehr da
nach all den schönen
engen stunden
wo ich allein mich
nicht mehr sah

ich wage nicht
dich zu berühren
aus angst
du bist nur illusion

ich schick mein gefühl aus
um dich zu spüren
doch spüre ich nur
die isolation

ich schick einen blick aus
um dich zu sehen
doch ohne deine augen
kann ich es nicht

ich schalte mein hirn ein
um dich zu verstehen
doch all das
bringt mir die nähe nicht

wo ist meine liebe?
nur sie bringt es mir
mich nicht zu fühlen
so gänzlich allein

doch ohne die nähe
ich die kraft leicht verlier
in mir liebe zu finden
und nicht einsam zu sein

© by lylo


liebesschrei


ich liebe dich
schreist du in die welt
und doch ist es nur sehnsucht
jede schreist du an

du versicherst
du bietest
du schwörst

ich liebe dich
schreist du immer wieder
und vielleicht glaubst
du es in diesem augenblick

in diesem augenblick
bevor deine sehnsucht
eine andere anschreit

um die angst deiner einsamkeit
zu überbrüllen

© by lylo


september-gewitter


die schwüle der nacht
lässt mich nach draußen gehen
sie gibt den mond
und lässt mich auch die sterne sehen
doch nur verschwommen
weil mir beklommen
ist zu mut

die sehnsucht der nacht
lässt mich nach innen gehen
sie gibt mir dich
und lässt mich deinen körper sehen
mich selbst berühren
um dich zu spüren
und meinen mut

© by lylo


LyricLove

Lylo liebt

ich liebe dich
mit meinen worten
in meinen worten
aus meinen worten

ich liebe dich
nicht mit meinen händen
meine hände streicheln nur mich
ich liebe dich
nicht mit meinen augen
meine augen sehen
nur mich
ich liebe dich
nicht mit meinem herzen
mein herz schreit nach dir

mit meinen worten
in meinen worten
aus meinen worten

lylo spricht

Lylo antwortet

Sie reimen wirklich sehr...
Sie reimen wirklich sehr patent, Muss man sagen, wirklich...
krassNICK - 21. Aug, 13:39
Buchpräsentation
Und nun hier auch die Kombination Texte - Stimme -...
lylo - 21. Aug, 13:29
jetzt ist es da! das...
liebe freunde, die ihr vielleicht noch hier vorbeikommt. nach...
lylo - 24. Mai, 01:12
von mund zu mund
zum herbstlichen zusammenkuscheln ;-)
lylo - 14. Okt, 17:08
neue heimat
für meine neuen texte:
lylo - 14. Jul, 15:08
liebe blogfreunde!
nach dreieinhalb jahren lylo habe ich mich entschlossen,...
lylo - 14. Jul, 14:59
Das Mutterweib - Zweite...
Anlässlich der 2. Auflage meines Romans "Das Mutterweib"...
lylo - 21. Mär, 00:54
ach rehli
da komme ich doch glatt zu spät ... aber ich freue...
lylo - 7. Jan, 23:54
frohe weihnachten und einen...
frohe weihnachten und einen guten rutsch ins neue jahr liebe...
Reh Volution - 24. Dez, 18:24
und im advent
findet ihr mich wieder hier:
lylo - 30. Nov, 11:59

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