ganz leise schleichst du dich
wieder in mein herz

du klopfst nicht an
du klebst kleine zettelchen an
seine tür
die du mit so lautem knall
zugeworfen hast
als du mich verließt

manchmal finde ich
eine wortrose in meinem briefkasten
und manchmal
ist das schloss nur
einmal zugesperrt

im vorraum
brennt schon licht
und es zeichnet
ein buntes kaleidoskop
auf den dunklen gedankenmantel
den du mir zurück gelassen hast

dann kann es sein
dass ich ihn
vom haken nehme
wende
und ihn mir als
weißes unbeschriebenes tuch meiner sehnsucht um die schultern lege

ich hebe die türmatte auf
der schlüssel zu deinem herzen
liegt nicht mehr darunter

doch es ist advent
ich warte

© by lylo

und es geschieht
in diesen tagen
dass meine liebe
gesternt über mir leuchtet
und kleine rauschgoldengel
in meinem kopf schwirren

dann bastle ich für dich
einen adventkalender
ich schlinge mir eine
große rote schleife
um den körper
mit der mütze des weihnachtsmannes
bedecke ich mein beflittertes haar
und meine beine strecke
ich dir in seinen stiefeln entgegen

ich male mir kleine fensterchen
auf die haut die du nur
mit deinen lippen
öffnen kannst
und das tor zum allerheiligsten stall
umwinde ich mit einer
girlande aus zuckerwerk
die du wegschlecken musst
bevor du eintrittst in das
funkelnde lustgeglitzer
wo dir aus der göttlichen krippe
der himmel meiner liebe erfließt

die rauschgoldengel stimmen
dann ein süßes halleluja an
die sterne fallen in mein herz
und in meinem inneren
schwingt der glockenklang des wir

jubelnde weihnacht!

© by lylo

die eisblumen klirren
in ihrem frostbeet
eine blasse wintersonne
malt glitzern in die schneeflocken
und eine einsame vogelspur
verliert sich im weiten weiß

kalt ist die pracht

doch erwärmt sie
mein herz

© by lylo

barfuß
tanze ich über die wellen
die von stürmen gepeitscht
das meer meiner sehnsucht
gegen die felsen
deiner grausamkeit
branden

ein sterbender schwan
schüttelt sein salziges gefieder
und träumt der
ewigkeit entgegen

© by lylo

mit spitzen worten
ritztest du meine haut auf
troffst hohn mir in mein blut

mit der fackel des
überlebenswillens brannte
ich mir deinen namen
aus meinem fleisch

und doch
küsste mein liebe
auf das brandmal
eine herzförmige narbe

© by lylo

mein herz rast
in fliegenden träumen
zu dir.

du formst
mit deinen traumweichen
händen eine schale
in der
du es auffängst.
und an dein herz drückst.

ich erwache.
und träume
werden wahr.

© by lylo

du trägst mich.

im aufwind deines blickes
auf den armen deiner küsse
moosgebettet in dir.

von meinem
in unser
leben.

© by lylo

deine blicke
auf meine worte
wallen als rote
nebel in meinen lenden

und meine perle treibt zitternd
im honigsee ihrer muschel

deine worte
auf meine blicke
rasen als hautbeben
in meine sinne

die muschel zittert die perle
auf deine zunge und
ihr honig füllt deinen mund

der wortblick verstummt
als stilles erkennen

© by lylo

fordernd
schiebst du deine pupille
in meinen wimpernkranz
ein feuer lodert hoch
entfachend
einen funkentanz

bebend
schicke ich fingerspitzenhaut
an deinen lippenrand
ein kuss erglüht
entzündend
einen herzensbrand

tanzend
strömen wir liebesregen
an unsere seelenmauer
ein sehnen flammt
verschmelzend
uns im hitzeschauer

© by lylo

in der dämmerung meiner liebe
sangst du beim konzert meiner herztöne
lauter als ich

als du ein feuerzeug
über deinen kopf hieltst
erkannte ich dich

seither treten wir gemeinsam auf

© by lylo

bring mich zum leben
reiß mir die brust auf
achte nicht auf das blut
auf das andere achte
auf das andere

denn wenn der schnee
sich über den boden wälzt
vergräbt er meine geheimnisse
meine finger zittern
und meine seele erfriert

wärm mich
wärm mich auf

an deinem geschlecht
fliehe ich in die sonne
erfinde farben die es noch nicht gab
und stopfe äpfel in meinen mund
die ich mit deinem sperma gepflanzt habe

nur so
bin ich bewegt

© by lylo


mit dank an allyklein,
deren worte ich verwenden durfte

es schneit.
kleine weiße kristalle
klopfen an meine sinne
filigranes zuckergespinst
versüßt mir den blick

ein schneeball rollt
in mein lachen verpackt
über die weiße decke
meiner winterliebe
auf die der schein
der bunten kerzen meines lebens
wundervolle arabesken malt

du fängst ihn auf
mit deinen warmen händen
steckst in sein lachen
dein gesicht
und glitzerst küsse
an mein ohr

aus unseren augen
tanzt die lust
rein und unschuldig
wie frischgefallener schnee

© by lylo

schneeflocken weht der wind
an meine herzenswärme
glutroter dampf presst sich
in meines leibes höhlen

die sehnsucht spinnt aus
schneeflocken ein sternenzelt
und ungesehen in der dunkelheit
verglüht ein komet

© by lylo

als tränen wie perlen schimmerten
als herzblut wie roter wein
aus meinem munde tropfte
als stumme schreie
aus schönen worten wuchsen

fandest du
meine zwecklose hand und
fülltest sie und meine leeren augen

mit dir

© by lylo